Denksportliches zum Bitcoin-Taucher

Der Bitcoin hat in den vergangen Tagen so viel an Wert verloren, dass manch einem Investor die Vorweihnachtsgans im Halse stecken geblieben sein dürfte. Am 17. Dezember erreichte die Kryptowährung ein Tageshoch von 19’843 US-Dollar. Heute sackte der Wert zwischenzeitlich auf 10’908 US-Dollar ab. Der Verlust betrug rund 45 Prozent. Immerhin zog der Kurs gegen Handelsschluss am 22. Dezember wieder auf etwa 13’000 US-Dollar an, was die Verluste zumindest ein Stück weit wettmachte, mich aber nicht davon abhielt, eine Denksportaufgabe zu kreieren:

Sie haben zu Weihnachten einen Bitcoin im Wert von x US-Dollar geschenkt bekommen. In der Altjahrswoche fällt der Kurs um 50 Prozent. Sie sind leicht frustriert und fragen sich: «Um wie viel Prozent muss der Kurs nun wieder steigen, damit ich mich mit einer schwarzen Null aus den Börsenturbulenzen retten kann?»

So schwierig ist diese Aufgabe zwar nicht. Dennoch schlage ich Ihnen hier einen Lösungsweg vor.

  • Startwert eines Bitcoins beträgt x US-Dollar
  • Nach dem Kursverfall um 50 Prozent liegt der Wert bei ½•x US-Dollar = y US-Dollar
  • y ist also halb so gross wie x
  • Folglisch muss sich der Kurs von y US-Dollar verdoppelt, damit wieder der Kurs x US-Dollar erreicht wird
  • Eine Verdoppelung des Wertes kommt einem Wertzuwachs von 100 Prozent gleich

Die richtige Antwort lautet also: Der Bitcoin-Kurs muss sich nach einem Kursverfall um 50 Prozent um 100 Prozent steigern, um seinen Ursprungswert zu erhalten. Eigentlich ganz einfach, nicht wahr!?

Fünffranken und ihre Geschichte

Feiern ist schön. Besonders dann, wenn man von seiner Grossmutter eine Schachtel voll von Fünffrankenstücken erhält. Beschenkt wurde für einmal nicht ich, sondern ein Kollege von mir. Der wusste, dass ich Münzsammler bin und mich in der neueren Geschichte des Schweizer Münzwesen einigermassen gut auskenne. Sein Hilferuf kam sofort: «Sind da wertvolle Stücke dabei?»

Legierungswechsel

Heureka. Eine erste flüchtige Durchsicht ergab: Die Fünfliber stammen aus der Zeit vor 1969. Das sind die Jahrgänge, die aus einer Silber-Kupfer-Legierung herstellt wurden. Der Silbergehalt betrug zwischen 83,5 und 90 Prozent. Weil Ende der 1960er-Jahre der Preis für das weisse Edelmetall stieg, wuchs der Materialwert der Münzen über den Nennwert. Die Leute sammelten die Münzen, horteten sie. Zum Teil liegen die Silberstücke noch heute auf Dachböden, in Kellern, Nachttischen oder Schränken. Ab 1969 hat die Schweizerische Münzstätte die Umlauflaufmünzen in einer Kupfer-Nickel-Legierung geprägt. Kupfer ist zwar ein hervorragendes Metall, gilt sogar als Halbedelmetall, doch es kommt so reichlich vor, dass sein Marktwert gering ist. Dementsprechend beläuft sich der Materialwert der heutigen Fünffrankenstücke auf nur etwa zehn Rappen.

2017_05_21_Fuenffranken

Der Wechsel der Legierung stellt in der mehr als 150-jährigen Geschichte des Fünflibers den wohl markantesten Wendepunkt dar. Doch es gab immer wieder Jahrgänge, die als besondere Prägejahre in die Schweizer Münzgeschichte eingingen.

Schlaglichter auf die Geschichte des Fünflibers

Alle Münzen von zwischen 1850 bis 1916 haben auch in schlechtem Zustand wenige Hundert bis einige Tausend Franken wert. Herausragen die Münzen aus dem Jahr 1896, die im Zustand «stempelglanz» für bis zu 100 000 Franken gehandelt werden. Es gibt von diesem Jahrgang nur 2 000 Fünffrankenstücke davon.

Wertvoll sind auch die Fünfliber von 1922 und 1928, weil in geringer Stückzahl, mit Motiv «Alphirt» und einem einem Silberfeingewicht von 22,5 Gramm geprägt wurden. Bis 1922 verwendeten die Schweizer Münzmeister die «Helvetia» als Motiv. Und ab 1931 wurden die Fünfliber mit einem Feingehalt von 12.525 Gramm hergestellt, während in den Jahren 1929 und 1930 keine Fünffrankenstücke in Umlauf gegeben wurden.

Besonders wertvoll ist der Fünfliber des Jahrgangs 1928. Es gibt nur 24 000 Stücke dieser Ausgabe. Richtwert: Je nach Zustand 7 000 bis 25 000 Schweizer Franken.

Vom Jahrgang 1931 gibt es fünf Varianten. Eine davon ist eine reguläre, die genau so aussieht, wie die heutigen Fünfliber. Alle anderen sind Fehlprägungen. Bei drei Varianten haben die Mitarbeiter der Schweizer Münzstätte die Stempel für die Randsegmente falsch in die Prägemaschine eingesetzt. So entstanden Abarten, die heute für bis zu 4 000 Schweizer Franken gehandelt werden. Eine weitere Variante weist eine 70-Grad-Verschiebung der beiden Münzseiten auf. Wenn Ihr also die Wertseite aufrecht vor Euch hält, ist das Motiv auf der Bildseite um 70 Grad geneigt.

Der Jahrgang 1952 gilt als seltenster der Fünffranken-Münzgeschichte ab 1931. Es gibt 150 000 Stück, sein Wert schwankt zwischen 25 und 300 Franken.

Vom Jahrgang 1967 gibt es wiederum drei Varianten, eine davon ist korrekt, zwei sind Fehlprägungen. Bei der einen wurde das Randsegment «*** DOMINUS» über dem Kopf des Alphirten eingeprägt. Diese Abart kostet bis zu 3 500 Schweizer Franken.

1968: Diese Fünfliber wurden offiziell in Kupfer-Nickel geprägt. Bis heute sind allerdings etwa drei Stück aufgetaucht, die aus der bis 1967 / 1969 verwendeten Silber-Kupfer-Legierung angefertigt wurden. Wie denn das? Vermutlich haben die Münzmeister einige überzählige Silberronden des Jahrgangs 1967 im Jahr 1968 verarbeitet. Wie hoch der Wert dieser silberhaltigen Fünffrankenmünzen von 1968 ist, weiss ich nicht. Wahrscheinlich aber sind sie «unverkäuflich».

Die Jahrgänge 1985 bis 1993 wurden mit vertiefter Randprägung hergestellt. Die Sterne und der Schriftzug «DOMINUS PROVIDEBIT» ragen bei diesen Jahrgängen nicht heraus, sondern sind in den Münzrand versenkt. Die Münzmeister dachten, dass sich die Münzen so weniger rasch abnutzen würden. Das traf und trifft auch zu. Doch die Fünfliber mit vertiefter Randschrift büssten an Fälschungssicherheit ein. Einige Leute begannen also, diese Jahrgänge zu fälschen und sich so zu bereichern. Darum wurden alle Fünflibermünzen der Jahrgänge 1985 bis 1993 auf den 1. Januar 2004 ausser Kurs gesetzt. Doch wer bei Barzahlungen das Wechselgeld prüft, findet heute – Jahr 2017 – noch Fünfliber mit nach innen geprägter Randschrift. Ausnahmen bilden die Münzen der Jahrgänge 1991 und 1993. Diese wurden nie in den Umlauf gegeben. Sie sind nur in Münzsätzen erhältlich und haben einen Wert von je rund 150 Schweizer Franken.

Und? Grund zum Jubeln für meinen Kollegen?

Die Fünfliber, die mein Kollege von seiner Grossmutter geschenkt bekam, stammen alle aus den 1960er-Jahre. Abarten sind nicht darunter. Die Münzen sind je nach Zustand zwischen 15 und 30 Franken wert. Mein Kamerad trug es mit Fassung. Zu Recht, wie ich finde. Denn die Fünffrankenstücke der späten 1960er-Jahre wanderten aufgrund der steigenden Silberpreise in die Schatzkisten der Schweizerinnen und Schweizer. Deshalb gelangten sie nie in den Umlauf und sind heute in sehr gutem Zustand erhalten, meistens «unzirkuliert» oder «stempelglanz».